Wie weiter mit der Olympia-Nachqualifikation?

Das geplante Qualifikationsverfahren für die noch zu vergebenen Startplätze bei der Ruderregatta der Olympischen Spiele in Tokio ist aufgrund der Coronavirus-Krise zusammengebrochen. Der internationale Ruderverband FISA teilte gestern mit, dass alle kontinentalen Qualifizierungsregatten abgesagt sind. Das trifft auch für die europäischen Wettfahrten Mitte Mai in Luzern zu, bei denen unter anderem der Deutsche Ruderverband noch mehrere Boote „nachqualifizieren“ wollte. Bisher haben nur sechs DRV-Boote das Ticket für Tokio sicher, darunter der Frauen-Doppelvierer mit unserer Carlotta Nwajide (Foto).
Auch die dritte Weltcup-Regatta in Luzern wenige Tage später im Mai wurde abgesagt. Ob und wie sich weitere Boote nachträglich für die Olympischen Spiele empfehlen können, ist nun völlig fraglich. Die FISA will sich am Dienstag dazu äußern. Spekuliert wird, dass die Ergebnisse der Ruder-WM 2019 nachträglich als Nominierungsmaßstab herangezogen werden. Dies würde unter anderem bedeuten, dass keines der deutschen Frauen-Riemen-Boote in Tokio an den Start gehen könnte. Sowohl im Zweier, im Vierer als auch im Achter hatten die deutschen Frauen damals bei der WM in Linz die dafür notwendigen Platzierungen verfehlt.
Bisher sind erst rund 55 Prozent der Athletinnen und Athleten in allen sportlichen Disziplinen der Olympischen Spiele qualifiziert. Ob die Spiele überhaupt wie geplant am 24. Juli in Tokio beginnen können, ist derzeit ebenfalls fraglich.

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