Nach den Vor- und Hoffnungsläufen der Olympischen Ruderregatta 1968 stehen die sechs Finalteinehmer im Achter fest: Auf der eigens für die Spiele angelegten „Pista Olímpica Virgilio Uribe“ in Mexiko-Stadt sollen am 19. Oktober die Großboote aus den USA, Australien, Neuseeland, der damaligen Tschechoslowakei, der damaligen UdSSR und der Bundesrepublik Deutschland gegeneinander antreten. Der Deutschland-Achter mit unserem „Hotti“, Wolfgang Hottenrott, und Schlagmann Horst Meyer (Ratzeburg), Dirk Schreyer (Ratzeburg), Rüdiger Henning (Berlin), Lutz Ulbricht (Frankfurt), Egbert Hirschfelder (Ratzeburg), Jörg Siebert (Wetzlar), Roland Böse (Bingen) und Steuermann Gunther Tiersch (Ratzeburg) trainiert seit seinem Vorlaufsieg derweil eifrig, um sich auf den Endlauf vorzubereiten. Kurz vor den Spielen hatte das deutsche Team ein neues Achter-Boot bekommen: Aus der Werft des Möllner Bootsbauers Wilhelm Kalisch kam das im Vergleich zu damals üblichen Rumpfformen wesentlich leichtere und schlankere Gefährt aus Edelhölzern. Spannung und Nervosität im deutschen Team steigen vor dem großen Showdown. „Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit in Mexiko und haben uns mit unseren Konkurrenten gut verstanden“, erinnert sich „Hotti“.
Zu seinen damaligen Mitstreitern im Deutschland-Achter pflegt „Hotti“ immer noch regen Kontakt. Regelmäßig trifft sich der Achter bei sportlichen Jubiläen und runden Geburstagen – so natürlich auch in diesem besonderen Jahr, der 50. Wiederkehr der Goldfahrt. Kommenden Freitag, am Jahrestag des Olympiasieges, ist der Deutschland-Achter von damals wieder in Ratzeburg vereint. „Dann werden wir gemeinsam aufs Wasser gehen und eine Runde rudern“, kündigt „Hotti“ an.
Treffen von 68er-Olympia-Veteranen im Mai 2018 in Berlin: „Hotti“ vierter von links im Kreis damaliger Mitstreiter. Ganz links Achter-Schlagmann Dr. Horst Meyer.
(Foto: Landessportbund Berlin)