Starke Strömung auf Ihme und Leine

Durch die Niederschläge der vergangenen Tage sind die Wasserpegel von Ihme und Leine erheblich gestiegen. Starke Strömung und der Eintrag von Treibholz behindern unseren Ruderbetrieb. Ungeübte sollten derzeit nicht in Kleinbooten aufs Wasser gehen. Im Laufe der kommenden Tage wird der Wasserstand voraussichtlich wieder sinken. Verstärkt wird die Strömungsgeschwindigkeit der Ihme dadurch, dass aufgrund der Baustelle für die geplante Surfwelle am Landtag in so genannten Mühlenleine seit vergangenem Sommer deutlich mehr Wasser über den Schnellen Graben in die Ihme abgeleitet wird.
Nur rund ein Sechstel der sonst üblichen Wassermenge fließt derzeit durch die Leine in Hannovers Innenstadt. Der Fluß wird kurz vor dem Friederikenplatz künstlich mit Sandsackbarrieren aufgestaut, damit die Fundamente für die „Leinewelle“ am Flußuntergrund installiert werden können. Allerdings verzögern sich die Bauarbeiten dort nun schon seit Monaten und werden sich voraussichltlich um viele weitere Monate verzögern.
Grund für die Baupausen waren nach Medienberichten zunächst falsche Annahmen über die Beschaffenheit des Untergrundes, die das tiefe Einbringen von Fundamenten verhinderten. Neue statistische Berechnungen waren notwendig. Nun sind offenbar Teile der historischen Ufermauen durch die Bauarbeiten ins Rutschen gekommen. Die Arbeiten an der Surfanlage ruhen erneut.
Die Region Hannover, die die Bauarbeiten für die Surfwelle genehmigt, hatte aufgrund eines Gutachtens behauptet, die Beinträchtigungen für das Rudern auf der Ihme seien zu vernachlässigen. Die zusätzlichen Wassermengen für die Ihme durch die Umleitung des Leinewassers seien zu gering, um spürbare Auswirkungen zu haben. Allerdings bezogen sich die Angaben wohl nur auf die durchschnittlichen Wassermengen in den Sommer- und Herbstmonaten, nicht jedoch auf die Winter- und Frühlingsmonate. Ein etwaiges geändertes Strömungsverhalten der Ihme sei, so die Auskunft der Region Hannover, darüberhaus auch zeitlich ohnehin nur auf die ursprünglich kurze Bauphase bis Ende 2021 begrenzt. Mindestens das stimmt nun nicht mehr. Denn die Beteiligten gehen aktuell davon aus, dass die Bauarbeiten und die Leinewasserumleitung bis in den Sommer 2022 fortgesetzt werden müssen und das Surfprojekt frühestens im Herbst dieses Jahres eröffnet werden kann.
Das von zahlreichen Lokalpolitiker*innen aus Region und Stadt prominent unterstützte Projekt „Leinewelle“ finanziert sich nach eigenen Angaben auschließlich aus Spenden, Sponsorengeldern und Mitgliedsbeiträgen des gleichnamigen Vereins.

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