So könnten Carlotta und Co. die Chinesinnen jagen

Countdown für das Olympia-Finale des Doppelvierers mit unserer Carlotta Nwajide (oben, 2.v.l.) . Morgen früh, Mittwoch 3:50 Uhr deutscher Zeit springt für sie und ihr Team die Startampel in Tokio auf Grün. Mit einem Zwischenspurt an der Streckenhälfte und einem starken Endspurt will das Quartett mit Schlagfrau Frieda Hämmerling (Kiel), Carlotta, Franziska Kampmann (Waltrop) und Bugfrau Daniela Schultze (Postdam) die favorisierten Chinesinnen angreifen. „Der Vorlauf war schon ganz gut, aber wir können noch sauberer rudern und bei der Mitte der Strecke noch mehr machen“, sagt Carlotta. „Unser Endspurt funktioniert: Da kommt ja immer noch mal gut Tempo“.
Fest steht: Der Ausgang des Rennens ist völlig offen, die Konkurrentinnen stark, das Feld sehr dicht beeinander. Wir drücken Carlotta und ihrer Mannschaft ganz fest die Daumen, gucken gemeinsam zu in der DRC-Rennboothalle oder online via Teams- Meeting.

Die Konkurrentinnen im Überblick
Carlottas Heimtrainer Thorsten Zimmer analysiert die bisherigen Ergebnisse der Vor- und Hoffnungsläufe in Tokio und schätzt Carlottas Konkurenntinnen-Teams im Hinblick aufs morgige Finale so ein: „Erstaunlicherweise sind die Vize-Europameisterinnen aus Großbritannien im Kampf um die Medaillen ausgeschieden. Italien ist hingegen wieder erstarkt, die haben eine steil ansteigende Formkurve“, so Thorsten. Die Hoffnungslaufsieger, den Doppelvierer aus Australien, schätzt  Thorsten als gefährlich ein: „Stark gefahren. Die machen einen guten Eindruck.“  Und weiter: „Im Niederländischen Team ist Unruhe, weil es dort drei Coronafälle in den vergangenen Tagen gab“, weiß der 37-Jährige Coach. „Aber die Niederländerinnen sind wie auch die Polinnen sehr erfahren und präsentieren sich beim Zielwettkampf immer stark. Das Boot aus Polen ist gut für einen Überraschungsstart, die Niederländerinnen hingegen sehr stark im Endspurt“, erklärt Thorsten.

Und die Chninesinnen? Sind die nach seiner Meinung überhaupt noch einholbar? „Entscheidend wird sein, wer gut mit den vielen zusätzlichen und ungewohnten freien Tagen durch die Taifun-Verschiebung umgeht. Wer die Spannung etwas rausnimmt, dann aber auch wieder rechtzeitig voll den Fokus findet, gerade dann, wenn die Bedingungen auch am Finaltag schwierig sein sollten, hat am Ende die Bugspitze vorn“, sagt Thorsten.


Seit Jahren als Trainer Beobachter und Kenner der internationalen Ruderszene: Trainer Thorsten Zimmer.

Fotos: oben: Merijn Soeters, Mitte: privat, unten: Christian Held)

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