So viel steht fest: Die viel diskutierte Neustrukturierung des Leistungssports in Deutschland, voran getrieben durch das Bundesinnenministerium (BMI) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), wird erhebliche Veränderungen auch für den deutschen Rudersport mit sich bringen. DRV-Sportdirektor Mario Woldt erläutert auf rudern.de unter der Überschrift „Konzentration auf das Wesentliche im Leistungssport“ in einer lesenswerten Stellungnahme noch einmal ausführlich die Position des Präsidiums des Deutschen Ruderverbandes zu der Reform. Unklar ist bisher, wie tief sich die Einschnitte in die bisherigen Formen von Finanzierung und Nachwuchsgewinnung im Leistungssport in den Vereinen auswirken. Bereits auf dem Rudertag in Essen im vergangenen November wurde deutlich, dass die Position des Präsidiums innerhalb des Verbandes nicht unumstritten ist. Für Unmut bei zahlreichen Vereinen sorgt vor allem die geplante Strukturierung der Bundesstützpunkte sowie die vom DRV geplante Festlegung auf nur noch drei zentrale Stützpunkte für die A-Nationalmannschaft ab dem Jahr 2018. Kritiker bemängeln einen „vorauseilenden Gehorsam“ des DRV gegenüber dem DOSB und BMI und dass – entgegen anderslautender Rhetorik – alles andere als die Interessen der Athletinnen und Athleten im Vorderung der Reform stünden. Skeptiker sehen irreversible Schäden bei der Nachwuchsgewinnung an der Basis und deren Finanzierung entstehen. Einige Gegner der Reform befürchten zudem die Aufgabe des Prinzips, dass der DRV „der Verband der Vereine“ sei, und kündigten an, Widerstand zu formieren. Nach den bisherigen Plänen des DRV bliebe Hannover einer von sechs Regional- bzw. Bundesnachwuchsstützpunkten.