Diese Fotos dokumentieren den dramatischen Moment im WM-Finale des Leichtgewichts-Doppelzweiers gestern am späten Abend, der unserer Anna Schiefer (oben, r.) und ihrer Bugfrau Lea Schneider aus Essen in Sekundenbruchteilen die Bronzemedaille kostete. Bis wenige Meter vor der Ziellinie ruderte das U23-Duo auf der Bronzeposition, als sich Bugfrau Lea mit dem Backbord-Skull im Wasser verhakte, einen sogenannten „Krebs“ zog. Wie vom Donner gerührt, blieb das Boot der beiden praktisch vor dem Ziel stehen, die verfolgenden Französinnen (im Vordergrund) konnten vorbei ziehen. Anna guckt sich um, zieht noch dreimal alleine durch, bis die Havaristinnen im Ziel sind.
Völlig geschockt liegen Anna und und Lea im Ziel, begreifen erst langsam was passiert ist. Dann tröstet Taktgeberin Anna ihre Bugfrau, der der tragische Fehler unterlief. Eine schöne Geste!
So blieb am Ende eines großartigen Medaillenkampfes über die 2.000-Meter-Strecke nur der undankbare vierte Platz für das Duo.
Unsere zweite WM-Teilnehmerin, Paula Becker, gewann im Vierer der USA das B-Finale, ruderte also auf Gesamtplatz sieben.
Herzichen Glückwunsch an unsere beiden starken Frauen!
PS. Bei den Olympischen Spielen in Tokio gab es für unsere Carlotta Nwajide 2021 ein ähnliches Drama: Die Bugfrau in Carlottas Doppelvierer „krebste“ rund 200 Meter vor dem Ziel, als das Boot auf Medaillenposition lag. Auch damals ging durch den Fauxpas Edelmetall für das deutsche Team verloren.
Fotos: Detlev Seyb