Der bisher größte Erfolg in der DRC-Geschichte bahnt sich an: Die olympische Goldfahrt des Deutschland-Achters mit Wolfgang Hottenrott. Heute auf den Tag genau vor 50 Jahren, einem Sonntag, wurden die XIX. Olympischen Sommerspiele in der Hauptstadt Mexiko-Stadt eröffnet. An der feierlichen Zeremonie kann das Team des Achters mit unserem „Hotti“ nicht teilnehmen. Der Grund: „Wir haben uns auf unseren Vorlauf am nächsten Tag konzentriert“, erzählt „Hotti“ im Rückblick. „Unser Trainer Karl Adam war strikt dagegen, dass wir an der Feier teilnehmen, weil das lange Stehen und Warten zu anstrengend gewesen wäre“. Stattdessen wurde auf der Wettkampfstrecke, dem neu angelegten Ruderkanal „Pista Olímpica Virgilio Uribe“ im Stadtbezirk Xochimilco trainiert. Für „Hotti“ war die Reise nach Mexiko bereits der zweite Auftritt bei Olympischen Spielen: 1964 hatte er in Tokio im Zweier die Bronzemedaille geholt.
Vier Jahre später reiste „Hotti“ mit dem Achter nach Mittelamerika. Mit dabei Schlagmann Horst Meyer (Ratzeburg), Dirk Schreyer (Ratzeburg), Rüdiger Henning (Berlin), Lutz Ulbricht (Frankfurt), Egbert Hirschfelder (Ratzeburg), Jörg Siebert (Wetzlar), Roland Böse (Bingen) und Steuermann Gunther Tiersch (Ratzeburg). Favorit auf den Titel war der Achter aus der Sowjetunion, der drei Monate zuvor die wichtigste Testregatta, die internationale Rotsee-Regatta im schweizerischen Luzern gewonnen hatte.
Achter-Training in Ratzeburg: Unser „Hotti“ (Vierter v.l.). Auf Schlag: Dr. Horst Meyer, damals für Ratzeburg am Start, heute Masters-Ruderer beim HRC am Maschsee.