Ihr Olympia-Ticket wollen sie Mitte Mai auf dem Rotsee in Luzern nachlösen. Für den Frauen-Achter um unsere Top-Rudererin Frauke Hundeling bedeutet der Auftritt in der Schweiz in sechs Wochen die einzige Chance auf die Fahrkarte nach Tokio. Alles, was davor sportlich passiert, ist nicht weniger, aber auch nicht mehr als „das Üben für die Qualli“, wie Frauke es knapp zusammenfasst. Das gilt auch für den Start des Achters bei den Europameisterschaften im italienischen Varese. Der Saisonauftakt für die Nationalmannschaft beginnt kommenden Freitag mit den Vorläufen. Besser gesagt: Für Fraukes Achter gibts mit dem so genannten Bahnverteilungsrennen nur ein unentscheidendes „Abtasten“. Weil in der Großboot-Klasse nur sechs Teams gemeldet sind, steht das Team um unsere 25-jährige Ausnahmeathletin unmittelbar im Finale am Sonntag.
Vorgeschmack auf Nachqualifikation
Es haben immerhin sechs Boote gemeldet, muss es eigentlich heißen. Denn im Vergleich zum Meldefeld der Vorjahres-EM im Oktober in Posen ist es ein Boot mehr geworden: Der britische Achter greift nach einem Jahr Pandemie-Pause wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Die Crew aus dem Vereinten Königreich hat als einzige in der Konkurrenz das Tokio-Ticket schon sicher: Mit WM-Platz fünf bei den Titelkämpfen 2019 in Ottensheim sicherte sich Team GB den Olympia-Start. Mit ihnen qualifiziert für Tokio sind die Übersee-Achter aus Australien, Neuseeland, USA und Kanada. Alle anderen kontinentalen Achter, die gegen Frauke und Co. in Varese rudern, hoffen ebenfalls auf ihre Nachqualifikations-Chance in Luzern im Mai. Dort werden im Achter dann die letzten beiden Olympia-Startplätze ausgefahren. Große Hoffnungen dürften neben den deutschen Frauen vor allem die amtierenden Europameisterinnen aus Rumänien machen, die das Boot mit Frauke vergangenes Jahr bei der EM in Polen noch deutlich hinter sich ließen.
Chinesinnen kommen dazu
Die Wettfahrten auf dem Vareser See sind deshalb eine spannende Generalprobe für den Frauke-Achter mit Marie-Cathérine Arnold (HRC) auf Schlag mit mindestens zwei sehr starken Konkurrenten. Und in Luzern dürfte dann noch weitere starke Mitbewerberinnen aus Übersee dazu kommen: Erwartet im Kampf um die letzten beiden Toktio-Ticktets werden auch noch die Chinesinnen.