Bis zu 40 Grad Celsius Lufttemperatur, kaum Chance zur Abkühlung – das ist eher ungewöhnlich für unsere Wassersportart, bei der sonst ein kurzer Griff vom Boot ins umgehende Nass für erste Erfrischung sorgt. Drei unserer Nachwuchsruderer sehen sich in den kommenden Tagen bei der U23-WM wohl einer Hitzeschlacht ausgesetzt. In Bulgariens zweitgrößter Stadt Plovdiv messen Paula Becher, Anna Schiefer und Ersatzmann Aaron Erfanian auf einer künstlich mit viel Beton und kaum Schatten angelegten Regattastrecke ihre Kräfte in drei Nationalmannschaftsbooten.
„Das Wetter ist sehr heiß und macht alles sehr anstrengend“, berichtet unsere Paula Becher aus dem deutschen Vierer (Foto: oben). „Da die Bahn nicht so tief ist, wird das Wasser extrem warm und gefühlt schnell. Das hilft uns“, sagt Paula nach den ersten Trainingsausfahrten.
Für Paula (Foto oben) bedeutet der Auftritt im Vierer-ohne in Plovdiv ihre U23WM-Premiere. Im vergangenen Jahr holte die 20-Jährige Bronze bei der U23-EM im Vierer mit Steuerfrau.
Eigentlich sollte mit unserer Fiona Heidemann (Foto oben) eine zweite DRC-Ruderin im Vierer sitzen, doch Fiona musste die WM-Vorbereitungen leider aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Zwölf Nationen treten im Vierer an. Morgen steht für Paula und Co der Vorlauf an. Wir hoffen, dass wir uns für das Finale der besten sechs Mannschaften am Sonntag qualifizieren können“, so Paula.
Weitaus geringer ist die Konkurrenz bei den Leichtgewichts-Frauen um unsere Schlagfrau Anna Schiefer im Doppelvierer (Foto oben). Da das Rudern mit Gewichtsbeschränkung nach den Spielen von Paris 2024 aus dem Olympischen Programm gestrichen wird, verliert es international zunehmend an Bedeutung: Nur noch vier Nationen haben deshalb ihre Nachwuchs-Boote nach Plovdiv entsandt. Das Quartett mit Anna, Rebekka Falkenberg (Stralsund), Romy Dreher (Ulm) und Anna Händle (Würzburg) gewann heute zum Auftakt das meistens psychologisch wichtige Bahnverteilungsrennen vor Italien, der Türkei und dem Team aus den Niederlanden.
Nur als Ersatz-Ruderer im WM-Aufgebot reiste unser Top-Skuller Aaron Erfanian (Foto unten) mit nach Bulgarien, nachdem er sich diese Saison leider nicht für die WM-Mannschaftsboote empfehlen konnte. Ende August soll Aaron aber die deutschen Farben im Einer bei der U23-EM vor heimischer Kulisse in Krefeld vertreten. In Plovdiv gewann Aaron am Mittwochmorgen das inoffizielle Rennen der Ersatz-Einerfahrer klar und deutlich.
Fotos: Portraits DRV/Schwier (2), aus Plovdiv Detlev Seyb (3)