Die Fahrt nach Irgendwo in Irland

Von Oliver Puncken
Grün soweit das Auge reicht, urige Pubs und gastfreundliche Menschen – unser Traum vom Wanderrudern auf den Flüssen Irlands ist in diesem Jahr wahr geworden.
Täglicher Startpunkt für die Rudertouren war der kleine Ort Graiguenamanagh (sprich „Greg na ma nach“), irgendwo in Irland. Etwa eineinhalb Stunden per Bustransfer dauert die Fahrt vom Flughafen in Dublin, wo wir uns mit unseren altbekannten RuderkameradInnen aus Altwarmbüchen, Hildesheim, Essen und Benrath getroffen haben.
Reiseleiter, Fahrradverleiher, Stadtführer, Schuhfabrikant, Mitgründer des örtlichen Ruderclubs, Restaurant- und Hotelbesitzer in einer Person war Multitalent Brian Roberts. Er hat uns in seinem liebevoll hergerichtetem Gästehaus, einem alten Maisspeicher am Fluss Barrow, untergebracht und uns zweimal täglich erlesene Drei-Gänge Menüs kredenzt.

Zum Rudern mussten seine (eigenen !) drei Gigboote täglich auf- bzw. abgeriggert werden, um sie und die Crews zu verschiedenen Einsetzstellen an den Flüssen Barrow und Nore zu bringen. Von dort ging es dann entweder durch muskelbetriebene Schleusen durch eine mehr oder weniger unberührte Natur – stets dicht am linken Ufer an einem alten Treidelpfad folgend. An einigen Tagen ließen wir uns ohne Schleusen von den Gezeiten der Irischen Sees leiten.

Goresbridge River Barrow

Zum Schleusen verlässt man das Flussbett und fährt in einen schmalen Schleusenkanal ein (otherwise you are dooooomed !). Je zwei Boote passen hintereinander in die Schleuse, in der man sich mit Hilfe der Skulls zwischen den Schleusenwänden festkeilt. Skulls lang oder gar anlegen an der Schleusenwand waren hier tabu.

Festgefahren in einer der zahlreichen handbetriebenen Schleusen

Zahlreiche Wanderungen durch viel Gegend und viel Wetter haben die Fahrt ebenso abgerundet, wie auch ein Besuch in Kilkenny, die Besichtigung der alten Wollmanufaktur von Graiguenamanagh, die noch heut mit den alten mechanischen Webstühlen Wollgarne für irische Schals, Pullover und Mützen produziert.
Selbstverständlich durfte auch ein Besuch (oder waren es eher drei oder vier ?) bei Mick Doyles nicht fehlen, einem urigen Pub, in dem der Übergang zum Tante-Emma Laden fließend ist. Angeblich handelt es sich um den besten der sechs ortsansässigen Pubs, der mit oder ohne Live Musik stets gut besucht war.

Mick Doyles – unsere Lieblingsmischung aus Pub, Kramladen und Museum

Dass die Tour auch für Brian, seine Frau Bridget und die beiden Helfer Andrew und Paul durchaus gelungen war, konnte man unter anderem am mit Hingabe hergerichtetem großem Picknick erahnen, das die vier am letzten Tag für uns hergerichtet hatten. Und auch wir haben uns natürlich vom wechselhaften Wetter nicht die Laune verderben lassen.

Regen hin oder her – wir lassen und die gute Laune nicht verderben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert