Ski und Rodel gut, heißt es derzeit in den Wintersportarten. Internationale Wettkämpfe auf Schnee und Eis finden – wenn auch ohne Publikum – trotz Coronavirus-Pandemie statt. Deshalb ist die Hoffnung groß, dass in der Olympischen Saison nach Kufensport demnächst auch wieder internationaler Wasserbootssport möglich sein wird, jedenfalls für unser Nationalteam. Der Weltruderverband hält bisher unbeirrt an seinem Wettkampf-Kalender für die Frühjahrs- und Sommermonate fest, will aber jeweils zwei Monate vor den jeweiligen Terminen entscheiden, ob die Veranstaltungen stattfinden. Bleibt es bei den Fahrplan, würde das für unsere A-Nationalmannschaftsmitglieder Carlotta Nwajide, Frauke Hundeling und Lena Osterkamp bedeuten, dass sie sich nach Rückkehr aus den Winter-Trainingslagern des Deutschen Ruderverbandes (DRV) im März wegen der vielen Reisen ins Ausland in dichter Aufeinanderfolge weiterhin aus dem Koffer leben müssen.
Einen frühen Auftakt für den internationalen Wettkampfzirkus setzen die Europameisterschaften im italienischen Varese vom 9. bis 11. April. Die erste von drei Weltcup-Regatten steht vom 30. April bis 1. Mai in Kroatiens Hauptstadt Zagreb an. Um die letzten Olympia-Tickets kämpft Fraukes Achter dann vom 16. bis 18. Mai auf dem Rotsee in Luzern/Schweiz. Am Wochenende darauf (21. bis 23. Mai) rudern am selben Ort beim zweiten Weltcup Carlotta und Lena. Und hoffentlich sind alle drei auch am Start beim Weltcup-Finale vom 4. bis 6. Juni im italienischen Sabaudia. Danach ginge es in die Vorbereitungstrainingslager für die Olympische Regatta vom 23. bis 30. Juli in Tokio. Im Herbst wird dann um die Weltmeistertitel in Shanghai vom 17. bis 24. Oktober gerudert und zwar auf deutscher Seite nach bisheriger Lesart im DRV von den A-Nationalmannschaftsmitgliedern, die sich nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren konnten.
Auf Regattabahnen in Deutschland werden zumindest Carlotta und Frauke wohl bis dahin nicht zu sehen sein. Denn bis mindestens Ende April gelten alle hiesige Wettkampftermine aufgrund der zu befürchtenden Infektionslage als äußerst wackelig. Die nationalen Kleinbootmeisterschaften in Köln vom 16. bis 18. April sind – sollten sie überhaupt stattfinden können – für die A-Nationalmannschaft ohne Bedeutung. Grundsätzlich gilt: Sollte Infektionsgeschehen und gesundheitliche Risiken in den kommenden Wochen nicht deutlich nachlassen, denken die Verantwortlichen über „rechtzeitige“ Absagen der Präsenz-Wettkämpfe bis mindestens einschließlich April nach, um Athlet*innen, Veranstalter*innen und Vereinen Planungssicherheit zu geben. Ähnlich wie im Vorjahr: Damals hatte der DRV bereits im Frühjahr 2020 alle Wettkampftermine bis Ende August 2020 abgesagt.
Unsere Nationamannschaftsruderinnen Frauke, Carlotta und Lena (v.l.)