Von Malte Brackhahn
Was ist eigentlich „Row to Olympics“? Row to Olympics ist eine sportliche Veranstaltung in Form eines einwöchentlichen Trainingslagers für junge europäische Ruderinnen und Ruderer in der Altersklasse 14 Jahre, die in diesem Jahr in vier verschiedenen Städten Deutschlands stattgefunden hat. Es gab in ganz Deutschland fünf Trainings-Camps, in dem sich jeweils immer ein deutsches und ein französisches Sportlerteam mit einem anderem europäischem Team aus Ungarn, Großbritannien, Tschechien, Italien oder Serbien zusammengefunden hat, um eine Woche lang sowohl sportliche als auch sprachliche und kulturelle Aktivitäten durchzuführen. Möglich gemacht hat das die Deutsche Ruderjugend zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW/OFAJ). Und hier in Hannover haben Julia Ost und Frederik Stoll alles für uns organisiert.
Ab dem 20. bis zum 26. August haben sich etwa 50 Sportler*innen aus den drei Nationen Deutschland, Frankreich und Ungarn in Hannover zusammen getroffen um sechs Tage lang in Riemen Achtern zu trainieren. Betreut wurden wir von einem Team aus zwei französischen, zwei ungarischen und einem deutschen Trainer und untergebracht waren wir alle zusammen in der Jugendherberge Hannover.
Unser Nachwuchsmann bei Row to Olympics und Autor Malte Brackhahn
Am Sonntag haben wir uns um 15 Uhr am 1. Frauen Ruder-Club am Maschsee getroffen. Dort haben wir dann auch direkt den Achter vom WSV Altwarmbüchen und unseren Achter „Hotti“, welcher netterweise vom DRC zur Verfügung gestellt wurde, aufgeriggert. Gegen 17 Uhr trafen schon die Ungarn am Ruder-Club ein, die dann auch schon direkt eine Runde auf dem Maschsee gerudert sind. Währenddessen haben wir deutschen ein paar Namens- und Kennlernspiele gespielt. Danach durften wir aber auch schon direkt eine Runde auf dem Maschsee in den Achtern rudern, für einige von uns zum ersten Mal in einem Riemen Renn Achter. Um 18 Uhr gab es auch schon Abendessen in der Jugendherberge und nach dem Abendessen haben wir uns alle auf unsere international gemischten Zimmer begeben. Gegen 21 Uhr sind die französischen Sportler*innen eingetroffen, welche wir herzlich in Empfang genommen haben.
Die darauffolgenden Tage waren immer gleich rund um das Rudern und den Austausch gestaltet, allerdings waren wir dafür alle für eine Woche von der Schule befreit. Um 7 Uhr gab es Frühstück und von 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr hatten die Mädchen erstmal anderthalb Stunden rudern auf dem Maschsee, während wir Jungs Sprachanimation mit einem netten Sprachanimateur aus Berlin hatten, der auch schon letztes Jahr in Frankreich die Jugendliche unterstützt hat. Nach den anderthalb Stunden haben wir uns dann mit den Mädchen abgewechselt. Nach dem Mittagessen ging es um 14 Uhr weiter mit einer zweiten Ruder-Einheit auf dem Maschsee mit einem ähnlichen Aufbau, wie die vom Vormittag. Allerdings wurden die Boote international auch mal anhand einer Leistungsprüfung auf dem Ergo gemischt, so dass wir in tri-national gemischten, aber an die Leistung angepassten Teams rudern konnten, was uns sehr viel Spaß gemacht hat. Dabei hat uns das Sprachtraining schon sehr geholfen!
Und zwischen 17 und 18 Uhr hatten wir dann Zeit uns zu duschen, um dann um 18 Uhr gemeinsam zu Abend zu essen. Danach hatten wir dann Freizeit bis wir um 22 Uhr Bettruhe hatten. Am Mittwoch haben wir tagsüber alle den Erlebnis Zoo Hannover besucht und auch dort noch einen Fotowettbewerb, um den internationalen Austausch unter einander zu fördern, gemacht. Am Donnerstag wurden wir im neuen Rathaus der Stadt Hannover empfangen und am Freitagnachmittag haben die Franzosen und Ungarn die Stadt besucht, während wir deutschen Sportler bei den Vorbereitungen für die anstehende Regatta geholfen haben.
In Grün das deutsche Team: Malte auf dem Maschsee auf Platz 4 des Achters
Am Samstag hat dann eine abschließende Regatta auf dem Maschsee in Hannover für alle Teams aus ganz Deutschland stattgefunden, wo sich dann etwa 250 Sportler:innen aus insgesamt sieben Nationen zusammen gefunden haben. Einige Teams waren auch schon am Freitag angereist, um dann wegen der langen Anreise schon in Hannover zu übernachten. Am Samstag morgen ging es dann auch schon um 9 Uhr los. Es wurden verschieden Rennen mit den Achtern gefahren, und zwar erst die tri-national besetzten Boote nach Jungen und Mädchen getrennt und nach ihren Leistungen in den Booten zusammengesetzt. Danach die deutschen Boote gegeneinander und die internationalen in einem Rennen. Das war total spannend! Erkannt werden konnten wir anhand unserer einheitlich farbigen Einteiler. Alle in Hannover trainierten Jugendlichen sind in grün gestartet, es gab auch die Italiener, die mit deutschen und französischen Jugendlichen aus München, die einen gelben Einteiler hatten. Jugendliche aus Großbritannien mit den deutschen und französischen haben blau getragen und in Hamburg trainiert, die Tschechen waren an den schwarzen Einteiler zu erkennen und zuletzt hatten die Serben rote Einteiler an. Bis 11 Uhr haben Rennen um die Punkte auf dem Maschsee stattgefunden, und nach dem Mittagessen haben wir eine Art sportlichen Zusatzwettbewerb durchgeführt.
Bei der am Abend statt gefundener Siegerehrung haben wir aus Hannover leider den letzten Platz belegt. Das ist aber nicht schlimm gewesen. Wir haben von den anderen Sportler*innen aus Deutschland, Frankreich und auch aus Ungarn erzählt bekommen, wie hart und unterschiedlich die Vorentscheidungen in den jeweiligen Ländern gewesen sind, um überhaupt an dieser tollen Aktion teilnehmen zu dürfen. Meine Nominierung hat an dem Bundeswettbewerb für Kinder auf dem Beetzsee stattgefunden.
Beim Bundeswettbewerb qualifizierte sich Malte (l.) für Row to Olympics
Insgesamt hat mir die Woche sehr viel Spaß gemacht, da ich viele sportliche und internationale Erfahrungen sammeln konnte, viele neue nette Sportler*innen in meinem Alter kennenlernen konnte und das Gefühl in einem Riemen-Rennachter fahren zu dürfen wirklich genossen habe. Das hat Lust auf mehr gemacht!!!