Fraukes Achter auf Platz vier bei Bahnverteilungsrennen


Für den Frauen-Achter mit unserer Frauke Hundeling (oben, 4.v.r.) stand heute zum Auftakt der olympischen Qualifikationsregatta im schweizerischen Luzern „nur“ das obligatorische, sportlich nicht weiter bedeutende Bahnverteilungsrennen an. In dem Rennen ruderte das deutsche Team auf Platz vier. Es gewann China vor Rumänien. Dritte wurden die Niederländerinnen, Platz fünf ging an Russland.
Aufgrund der schlechten Wettervorhersage für Luzern wurde das Regatta-Programm geändert. Die Finals werden von Montag auf Sonntag vorverlegt. Das bedeutet für Frauke und Co., dass es bereits morgen, Sonntagmittag 11:10 Uhr, dann ernst wird: Im Endlauf muss der Achter um die Dortmunder Schlagfrau Tabea Schendekehl mindestens auf Platz zwei ins Ziel kommen, um sich noch eines der beiden zu vergebenden Olympia-Ticket zu sichern.

Was ist der Sinn hinter einem Bahnverteilungsrennen? Bei internationalen Regatten und Titelkämpfen gibt es grundsätzlich sechs Startbahnen. Wenn sechs oder weniger Teams in einer Bootsklasse melden, werden keine Vorrennen (Vor- und Hoffnungsläufe) bei einer Regatta ausgefahren, sondern es wird lediglich die Bahnverteilung für den Endlauf bzw. das Hauptrennen festgelegt. Das erfolgreichste Team des Verteilungsrennens bekommt eine der beiden mittleren Bahnen, weil von mittleren Bahnen aus sich das Renngeschehen aus Sicht der Beteiligten am besten überblicken lässt. Die am wenigsten erfolgreichen Teams bei der Bahnverteilung werden auf die Außenbahnen gesetzt. Von dort ist es am schwierigsten, die Lage während des Rennens einzuschätzen und auf Zwischenspurts der Konkurrenz zu reagieren. Außerdem gibt das Bahnverteilungsrennen, das vom Weltruderverband auch als „vorläufiges“ oder „Ausstellungs-Rennen“ tituliert wird, den Teams die Möglichkeit, die Rennstrecke einmal unter Wettkampfbedingungen zu testen.
In stark besetzten Rennen und damit in normalen Vor- und Hoffnungsläufen wird die Bahnverteilung ausgelost bzw. per Zufallsgenerator festgelegt. Die Setzungen der Halbfinals und Finals erfolgen ebenfalls nach dem oben genannten Grundsatz, nach dem immer die erfolgreichsten Teams die MIttelbahnen erhalten. Nur bei extrem unfairen Windverhältnissen wird von diesem Prinzip abgewichen und die Jury setzt die Bahnen, um Benachteiligungen durch äußere Umstände zu minimieren.
(Foto: Detlev Seyb)

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