National ruderten die Vier ganz plötzlich den schnellsten Junioren-Vierer: Schlagmann Ben Reipöler (Team Nordwest), unser DRC-Maschinenraum mit Ryan Smith und Leon Knaack sowie Bugmann Max von Bülow (Team Nordwest, v.l.n.r.), hier beim Training auf dem Berliner Teltow-Kanal Ende Juli. Ihre WM-Qualifikation ein Monat zuvor war ein gelungener Coup: Mit ihrem überraschenden Sieg bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Köln düpierten sie die verblüffte Konkurrenz, holten sich das „Last-Minute-Direkt-Ticket“ nach Račice. Die Frage ist nun: Reicht das auch international in Tschechien für eine der vorderen Platzierungen?
In der Vierer-Konkurrenz der WM haben 17 Nationen ihre „U19“-Mannschaften gemeldet, die meisten davon genauso wie die deutsche Crew völlig „unbeschriebene Blätter“. Gut möglich also, dass Leon, Ryan und Co. in Böhmen die nächste Überraschung gelingt: „Nach einem Trainingslager mit guten Fortschritten hat uns die Atmosphäre an der WM-Strecke in Račice noch mal zwei Schritte nach vorne katapultiert“, sagt jedenfalls Leon. Seit Sonntagabend ist die Mannschaft am WM-Austragungsort und bereitet sich auf den morgigen Vorlauf vor. Dass sie die Konkurrenz schocken und aufrollen können, haben sie gezeigt. Deshalb ist der Optimismus groß: „Ich freue mich auf die WM“; sagt Ryan. „Meine sportlichen Erwartungen sind der Einzug ins A-Finale und wenn das geschaft ist, dann eventuell Kurs Medaile“. Bis dahin ist es aber ein langer und anstrengender Weg für unseren beiden 17-jährigen DRC-Ruderer und die beiden „Nordlichter“ auf Schlag und im Bug: Nach dem Vorlauf und eventuellem Hoffnungslauf am Freitag müssen die Vier sich durch die Halbfinals am Sonnabend in den Endlauf am Sonntag vorarbeiten.
Vielleicht gelingt dem „Niedersachsen-Quartett“ unter der Leitung von LRVN-Landestrainer Matthias Helmkamp (Oldenburg) ja erneut, die Boote der anderen Nationen im entscheidenden Moment zu überflügeln. Das wäre der nächste Coup – diesmal auf dem Ruderkanal in Račice? Wir drücken Leon, Ryan und Co. auf jeden Fall die Daumen und wünschen viel Erfolg!
(Foto: Matthias Zink, Regattaverband Ems-Jade-Weser/Team Nordwest)