Drei DRC-Achter messen sich beim Frühjahrsklassiker „Budapest-Cup“


Von Tobias Cantz
Ambivalente Zeiten prägten die diesjährige Ausgabe des 10. Budapest Cups, einer internationalen Langstrecken Regatta über 3.600 Meter Distanz am vergangenen Wochenende. Nach zweijähriger Unterbrechung fanden sich bei der gewohnt gut organsierten Regatta im Herzen der Stadt wieder ca. 70 Boote ein. Von einem Nebenarm der Donau startend, den Regattaplatz am János Pápa Park (Papst Johannes XXIII) passierend, konnten die Boote sich dann auf den Hauptstrom an der westlichen Seite der Margareteninsel für einen schnellen Endspurt freuen.
Die große Vorfreude auf die Regatta setzte viel Trainingsfleiß in den vergangenen Wochen frei, sehnte man sich doch nach normalen Zeiten zum langersehnten Ende der Corona-Pandemie. Leider hat das Virus die Mannschaftszusammenstellung dann kurzfristig doch noch durcheinander gewürfelt, doch die langfristige Planung mit ausreichend großem Mannschaftspool haben alle drei Achter starten lassen. Eigentlich auch schon ein Erfolg!
Den Auftakt machte der Masters-Männer-B-Achter und verbummelte prompt der fehlenden Regatta-Routine geschuldet einen geeigneten Ablege-Slot, so dass die Mannschaft gefolgt vom V8-Vienna-Eight, dem ähnliches widerfuhr, am Schluss des ersten Blocks mit 10s Zeitstrafe ins Rennen ging. Die Aufwärmfahrt zur Startzone führte also direkt fließend in das Rennen über, was vielleicht dem Bootsrhythmus gutgetan hat. Zumindest konnte schnell ein Doppelvierer überholt werden und Fabians gewohnt flüssige Pace wurde von der Mannschaft mit sattem Übergriff gut mitgegangen. Dass es für Platz eins vor dem gegnerischen Boot aus Györ (Ungarn) gereicht hat, welches schon beim Prag-Head 2021 ein enger Gegner war, wurde dann erst bei der Siegerehrung verkündet: Trotz Zeitstrafe war das DRC-Boot noch acht Sekunden schneller und so verabredete man sich spontan auf „until next time“; auf zu neuen Zeiten… Foto oben: Unser Masters-Männer-B-Achter: (v.l.n.r: Stf. Jana H, Fabian W, Hans-Peter T, Milan D, Fabian B, Sven S, Steffen M, Tobias C, Philipp H).
Der Frauenachter übernahm das Boot Europa dann komplett runter-geclipst am Steg und hatte so keine Mühe rechtzeitig beim Start zu sein. Schnell konnte im Rennverlauf auf ein vorher gestartetes Boot aufgeschlossen werden, wenngleich das Überholen auf dem engen Seitenarm recht schwierig war. Unter lautstarken „Hannoooooover“-Rufen auf Höhe des Regattaplatzes konnte das Boot dann flott passiert werden, woran sich direkt der Schlussspurt ansetzte. Auch hier galt es bis zur Siegerehrung zu warten, wo es leider die knappste Entscheidung des Tages zu erdulden gab. Nur eine Sekunde hinter dem Boot des HRC reihten sich unsere Damen auf Platz vier ein; undankbare Zeiten…
Unser Frauen-Achter (v.l.n.r: Stf. Erica S, Gesa L, Sophie F, Saskia O, Jana H, Maike M, Svenja B, Lara P, Wiebke S)

Wieder auf gestandene Masters-C Ruderer zurück-geclipst ging Europa im dritten Block erneut an den Start und hatte nur ein Boot aus Csepel /Budapest als Gegner. Mit hoffnungsvollen Startspurt und routiniertem Streckenschlag wurde das Rennen angegangen, doch zeigte sich leider, dass die Lokalmatadoren eine Schippe mehr drauf hatten und ihren 20 Sekunden Startabstand eher ausbauen konnten. Nichts desto trotz gab es auch für den zweiten Platz noch eine Silbermedaille, so dass dem freudigen Ausklang des Regattatages nichts im Wege stand; ausgelassene Zeiten…

Unser Masters-Männer-C-Achter (v.l.n.r: Stf. Maike M, Kai L, Carl R, Fabian D, Philipp T, Andreas J, Rainer E, Oliver P, Sebastian D)

Wieder einmal eine internationale Regatta mit so vielen Sportlern aus Hannover zu besuchen, war ein toller Start in das Ruderjahr 2022. Alle freuten sich trotz der anhaltenden Corona-Pandemie, auch einmal „im Augenblick leben“ zu können. Dennoch lassen sich die traurigen Entwicklungen in Europa natürlich nicht ausblenden; insbesondere auf der Rückreise: Militärkonvois auf der einen Spur, vollgepackte PKW von Flüchtenden auf der anderen Spur, vermittelten den Übergang von der Corona-Krise in die nächste nicht minder bedrückende Krise; ambivalente Zeiten…

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